Dieser Artikel erschien ursprünglich in der zweiten Version meines Weblogs, uninformation.org, das von Dezember 2006 bis Juni 2009 aktiv war, und wurde hier aus blognostalgischen Gründen archiviert. Neue Artikel hat die aktuelle Blogversion der Uninformat im Angebot.

Twittern von der Kommandozeile

Das schöne an web-2.0-igen Diensten wie Twitter ist, dass sie unabhängig von einem Client sind und den Leuten nach einiger Zeit immer neue nützliche und weniger nützliche Dinge einfallen, die man damit anstellen kann. Wie wäre es z.B. mit »Twittern« über die Kommandozeile?

Alles, was man dazu benötigt ist ein vorhandenes Ruby nebst Ruby-Gems. Es gibt einen Kommandozeilen-Twitter-Client namens »Ruby Twitter«, den man über gem installieren kann. Er benötigt Hpricot, das auch via gem installiert werden kann. Aber es funktioniert nur mit der allerneuesten Version. Lange Rede, kurzer Sinn, der Weg zum Twittern auf der Kommandozeile ist:

gem install hpricot --source http://code.whytheluckystiff.net
gem install twitter

Je nach Betriebssystem und gem-Setup benötigt man noch ein sudo vor dem gem-Aufruf. Hat alles geklappt, steht dem twitterfreudigen Geek die Twitter-Welt auf der Kommandozeile offen:

Twitter benötigt natürlich einen Benutzernamen und ein Passwort. Das hinterlegt man in einer Datei ~/.twitter, im YAML-Format:

# .twitter
# 
# Please fill in fields like this:
#
#  email: bla@bla.com
#  password: secret
#
email: eine@garschoeneadresse.mail
password: DasMaechtigSicherePasswort

Mit einem twitter friends kann man die letzten »Tweets« seiner Kontakte lesen, mit twitter followers selbige von allen, die einen selbst verfolgen. Und mit twitter post TEXT DER NACHRICHT schließlich eine Nachricht twittern.

Wie kann das nicht nur geekig, sondern auch sinnvoll sein? Man könnte z.B. seinem Server beibringen, seinen Kummer hinaus zu twittern wenn es ihm nicht gut geht. Dazu legt man einen eigenen Twitter-Kontakt für den Server an und stellt ihn so ein, dass ihn nur Freunde lesen können. Dann fügt man sich als einzigen Freund hinzu (ja, ist ein einsames Dasein als Server…) und fertig ist das Monitoring-Tool 2.0. Oder man nutzt es als »Backend« für eine beliebige Anwendung (eigene, Quicksilver, was auch immer), die Twittern soll.



6 Kommentare


Ralf G. am 17.04.2007:


Sencer! Nimm mir nicht die Illusion einer sinnvollen Anwendung für Twitter! ;-)

Julius H. am 17.04.2007:


Wer schreibt denn jetzt mal schnell einen Twitter-Jabber-IRC-Mashup-Bot? Aber bitte mit RSS und E-mail-Benachrichtigung. Achso, den Trace der Datenpakete bitte auf G*Maps anzeigen lassen.

Hardware PCM am 22.04.2007:


Ach Twitter, ich liebe Twitter. So weiß man, was die Freunde treiben.

Dirk am 23.04.2007:


IRC-IM-Mashups gibts doch schon. Btw. Ralf, kann es sein, dass du die Kommentare recht schnell schließt?

Ralf am 23.04.2007:


Ja, derzeit ist automatisch nach 7 Tagen Schluß, was meistens auch reicht. Geschlossen werden sie auf jeden Fall, da ich keine Lust habe, den Spammern in alten Einträgen hinterher zu hecheln.

twitter osxcli shell linux geek ruby