Artikel zum Thema »webdesign«

Die Krise des Webdesign-Bloggens, oder: Wo sind die neuen Helden?

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Früher, da war alles besser. So um 2004 herum, da schrieben viele bloggende Helden Inspirierendes und Kluges über das Erstellen von Websites. So klug, dass (u.a.) daraus die »Web-Standards-Bewegung« entstand.

Nun haben wir 2009. Die Helden von damals genießen ihren Ruhm durch das Verkaufen von Büchern und dem Halten von Vorträgen. Bloggen tun sie höchstens noch, wenn ein neues Apple-Gadget erworben wurde. ;) Das sei ihnen gegönnt, denn nach den alten Helden sollten, wie überall im Leben, neue Helden kommen.

Und da ist das Problem. Wir finden eigentlich nur noch das hier:

Bild: Schema eines typischen Webdesignblogs Anno 2009

Listenbloggen nach Schema F, Ausgabe »Smashing-Magazin«. Uninspiriertes Raushauen möglichst umfangreicher Listen, die dann wie blöde überall verlinkt und in Deli abgelegt werden und die Werbe-Einnahmen befeuern sollen. Wenn diese Liste tatsächlich die »The 21 Most Popular Blogs for Web Designers« enthält, dann ist das nicht weniger als eine Bankrotterklärung. Die sehen alle gleich aus (siehe schematische Darstellung oben), enthalten alle ähnliche Listen. Eigentlich wirkt die Zusammenstellung fast unfreiwillig satirisch…

Uninspiriertes Listen-Schema hin oder her, vielleicht liegt es auch an mir, ich kenne einfach nichts Gutes mehr. ;)

Also, raus mit der Sprache, wo sind die Blogs, die auch 2009 in guter Schreibe inspirierende und kluge Dinge über das Erstellen von Websites bloggen, auch mal jenseits des Anfängerniveaus und vor allem, in ganzen Sätzen und nicht in Listen?

Bitte herein damit in die Kommentare. Danke.

P.S. Ich bin mir durchaus bewusst, dass in solchen Dingen »selber besser machen« angesagt ist statt andere Blogschreiber zu »dissen«. Braucht man also nicht in die Kommentare zu schreiben. ;) Es geht hier nicht um mich oder andere Blogger, sondern um die stets vorhandene gewaltige und alles umfassende Meta-Ebene über den konkreten Dingen.

Ein Türchen jeden Tag...

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Wer es noch nicht bemerkt hat: Auch dieses Jahr gibt es wieder den Webkrauts-Adventskalender, jeden Tag ein informativer Quickie für Webschaffende.

Wenn Ihr auch das alles ignorieren und Euch nur eines merken sollt, dann ist es dieser Beitrag von Stefan. Eine Überschrift hat mit h1 (oder h2, h3 … hn, je nach Dokument) ausgezeichnet zu sein, und nicht mit div class=“headline”. Nicht wahr, meine Freunde von Apple aus der Entwicklungsabteilung für iWeb?

Reich diskutiert wurde auch der Beitrag von Gerrit zum Thema »CMS und kleine Websites«.
Ich selbst bin übrigens auf der »pro-CMS-Seite« und benutze für jede noch so kleine Site Textpattern. Wenn es etwas größer werden soll und PHP noch stets die Anforderung ist, nehme man Redaxo. Alles darüber hinaus mit individuellen Sonderwünschen baue ich in Rails.

In einem muss ich aber widersprechen: WordPress nehmen wir nicht. Oder möchtest Du, verehrter Kollege, für eine Auftragsarbeit zum Zeitpunkt X die Verantwortung für die WP-Sicherheitslücken zum Zeitpunkt X+t übernehmen, wenn diese Site gar nicht mehr Dein Projekt ist?
Du bist nicht nur Entwickler oder Designer, sondern auch beratender Fachmann und als solcher verantwortlich für die Wahl des Werkzeugs. Und zumindest moralisch für die Schäden Deiner gehackten Auftragsarbeit verantwortlich, wenn Du ein Werkzeug empfiehlst, wo die nächsten Sicherheitslücken garantiert kommen werden.