Twitter ist kaputt. Im virtuellen Großraumbüro der Digitalen Bohème ist das große Schweigen eingekehrt, niemand hört mehr die getippten Schreie aus den Abgründen des digitalen Wirtschaftens…
[Nachtrag] War wohl nicht so gemeint, denn seit der Monster-Auszeit gestern/heute gehen Twitter und Joyent getrennte Wege. Was lernen wir draus: Traue keinem Corporate-Blog-Schmu, den Du nicht selbst verbrochen hast!
Vor allzu langer Zeit waren wir von der »Digitalen Bohème« nicht einmal ein griffiger Begriff. Und kaum wurde der Begriff griffig, gibt es auch schon ein griffiges Festival: 9to5. Wir nennen es Arbeit. »9 to 5« als Begriff ist in den Zeiten des gedankenlosen Sprachglobalisierens bekanntlich aus der amerikanischen Angestellten-Unkultur herüber gesickert und meint Menschen, die von 9:00 bis 17:00 in Büros gepfercht werden, um einem Broterwerb nachzugehen. Wir, die wir das (manche, wie ich, freiwillig, manche eher unfreiwillig) hinter uns gelassen haben, leben ohne Zeitdiktat aus Abhängigkeiten und veranstalten daher Festival, auch von 9 bis 5, aber von 21:00 bis 05:00 Uhr…
Obwohl man nicht so genau weiß, was einen da eigentlich erwartet, habe ich mich wieder einmal nach Berlin begeben und werde dabei sein. Das Programm ist eine eigentümliche Mischung aus Geek-Themen mit einigen üblichen Verdächtigen, Lebenshilfe für die »Digitale Bohème« und dem, was man heutzutage so »Event« nennt.
Besonders freue ich mich auf den Auftritt von Britta, eine Band aus drei Damen und einem Herrn am Schlagzeug, die es vom Schicksal knüppeldick serviert bekommen haben und trotzdem letztes Jahr mit einem fantastischen Album zurück kamen. Auch empfehlenswert, wenn auch erst spät im Morgengrauen (um 4:30 Uhr ;-)): Sir Simon Battle. Namensgeber Simon stand letztens beim Tomte-Konzert für den maladen Stamm-Basser Olli auf der Bühne und erfreute das Publikum mit tadellosem Bassspiel und einem freundlichen Dauergrinsen, sowas muss ja durch enthusiastische Anwesenheit belohnt werden…