Von Podcasts, Marathon und Chaos Radio Express
Der Start des Frankfurt-Marathons. Um dort einmal 42 km zu laufen, braucht es über Monate viele lange Trainingsläufe, so zwischen 2 und 4 Stunden. Und das kann ganz schön öde sein, so stundenlang im Wald herum zu laufen und mit sich selbst zu reden.
Und hier kommen dann die Podcasts ins Spiel! Ich habe so einige gehört in letzter Zeit, vorwiegend aus dem Nerd- und Mac-Themen-Spektrum.
Viele thematisch interessant wirkende Podcasts kranken an ihrer Ziellosigkeit. Menschen hocken sich vor ihre Aufnahmegeräte und problematisieren relativ ziellos um ein Thema herum. Das Ergebnis sind dann zähe Podcasts, mitunter in bescheidener technischer Qualität, in einer Länge zwischen 1,5 und 2,5 Stunden, die man wirklich nur hören kann, wenn man eh gerade stundenlang durch den Wald läuft. Man möchte manches Mal anhalten und auf dem Waldboden schauen, ob da vielleicht gerade der rote Faden der Podcaster aus dem kleinen iPod gefallen ist…
Eine rühmliche Ausnahme gibt es, die ich schon jahrelang höre und (glaube ich) noch nie in meinen Blog(s) erwähnt habe:
Chaos Radio Express, kurz »CRE«.
Thematisch zweifellos in der Nerd-Ecke angesiedelt, gibt es nun schon 100 Episoden zu so unterschiedlichen Themen wie die GNU General Public License, Blinde und Computer, Sprachen oder das Künstlerkollektiv Monochrom.
Vor ein paar Tagen gab es die Jubiläumssendung, die Nummer 100. Glückwunsch dazu, es ist schon bemerkenswert über so einen langen Zeitraum (für die schnelllebigen Web-Verhältnisse) am Ball zu bleiben:
CRE100: »Das Internet und die Hacker«
Der CRE-Podcaster Tim Pritlove bittet anlässlich des Jubiläums um Spenden (auch als Podcast), zweckgebunden an eine Bahncard 100, um die thematische Vielfalt des Podcasts zu erhöhen und um mit räumlich entfernteren Gesprächspartnern Sendungen aufzeichnen zu können.
Also, verehrte Zielgruppe: Hört Chaos Radio Express, wenn Ihr’s noch nicht gemacht hat, ruhig auch ältere Sendungen aus dem Archiv, die normalerweise nicht so schnell von der Realität obsolet gemacht wurden. Und wenn’s Euch gefällt, spendet ein Trinkgeld.
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