Linux auf dem Powerbook G4 »Reloaded«: Debian GNU/Linux
Die guten alten Stammleserinnen und -leser werden sich erinnern: Vor fast zwei Jahren wurde mein Lieblings-Mac, das Powerbook G4, mit Gentoo-Linux einer zweiten Karriere zugeführt. Gentoo stellte sich aber als grandiose Fehlentscheidung heraus, ein Wirrwarr von undurchsichtigen Abhängigkeiten, verbunden mit grotesken Kompilierorgien, machte jedes Update einer noch so kleinen Komponente oder eines Stücks Software zu einer Geduldsprobe.
Abhilfe musste her! Ein erneutes Sondieren des GNU/Linux-Marktes für PowerPC brachte das Resultat, dass der Ubuntu-PowerPC-Build auch anderthalb Jahre später immer noch nicht booten wollte. [Und wenn schon die CD nicht sauber bootet, sollte man an eine Installation gar nicht erst denken]. Die Rettung kam dieses Mal vom Debian PowerPC-Build.
Und warum? Habe ich ja bereits damals geschrieben:
Mein schönes altes Powerbook G4 aber, dass noch stets als mein Zweitgerät für Reisen und Konferenzen aller Art am Start ist, wird demnächst von Apple offiziell zum alten Eisen erklärt. Man bemerkt schon, dass Apple einen rigorosen Strich ziehen möchte. Der »Snow Leopard« wird Gerüchten zufolge keine Unterstützung mehr für Power-PC-Prozessoren enthalten, und der aktuelle Leopard und neuere Programme überfordern das kleine Powerbook mit seinen 867Mhz und 640 MB RAM ein wenig. Man sieht trotz leistungsfördernder Massnahmen wie das Deaktivieren von Spotlight fast so oft den Strandball wie auf vergurkten Windows-Kisten die Sanduhr. ;)
Also entstand die Idee, mal wieder ein wenig in die nerdige Welt des Betriebssystem-Frickeln abzutauchen und das kleine Powerbook mit einem alternativen, schnelleren Betriebssystem für den Alltags-Bedarf unterwegs zu versehen.
Installation
Zunächst wurde flugs ein Installationsmedium besorgt, ich habe die Debian Lenny »Visitenkarten«-CD verwendet, die man etwas versteckt bei Debian in der Kategorie »Netzinstallation von einer Minimal-CD« findet, ganz unten, »Visitenkarten-CD-Image«, natürlich die Version für »powerpc«.
Diese Minimal-Variante läuft ohne grafischen Installer-Schnick-Schnack, man wird aber mit einem textbasierten pseudo-grafischen Installationsprogramm durch das Setup geführt, was völlig ausreichend ist. [Ein Installationsprogramm soll installieren und nicht schön aussehen. ;)]
Da ja bereits das zur Verabschiedung anstehende Gentoo auf der fertig partionierten Platte wohnte, ging die Installation eines minimalen Systems nach dem Booten recht flott. CD ins Laufwerk, beim Boot das »C« gedrückt halten, und schon bootet der Installer. Die Installation verläuft recht unproblematisch. Man darf nicht vergessen, ein Ethernet-Kabel an das Powerbook zu hängen. Die Netinstall-CD braucht eine Menge Pakete aus dem Internet, und ein WLAN gibt es noch nicht bei der Installation. Wichtig: Bei der Partitionierung der Festplatte auf “Manuell” umschalten und eine Konfiguration ähnlich der im Bild des Installers oben einrichten. In meinem Fall konnte die Partitionierung bleiben wie sie ist, die Partition mit dem Gentoo (bei mir war das hda6) wurde einfach neu formatiert im Laufe der Installation.
Nähere Informationen zur Installation hält die sehr ausführliche Installationsanleitung bereit. Eine Beschreibung der Installation bietet auch ein Blogeintrag von HainMD.
Lenny – Stabil ist alt
Nach der Installation des minimalen Systems rebootet das Powerbook und man findet sich in seinem laufenden minimalen Debian »Stable« Lenny wieder. Das brachte ich mit ein wenig X11 und fluxbox zum laufen. Aber es gab sofort das typische Debian-Problem: Lenny ist einfach zu alt, man bekommt selbst kaum noch Sachen damit selbst kompiliert, weil die benötigen Libraries alle zu alt sind. Also gab es als nächstes ein Upgrade auf Debian »Testing« Squeeze. Dem abenteuerlustigen Leserinnen und Lesern, die selbst ihr Powerbook mit Debian bestücken wollen, würde ich daher empfehlen, gleich Squeeze zu installieren. Das ist zwar »Testing« wird aber »demnächst« (was immer das bei Debian genau heisst) zum neuen »stabilen« System und kann problemlos benutzt werden. Auch dafür gibt es eine Anleitung eines anderen abenteuerlustigen Gesellen bei rizzux.org.
Wenn man von Lenny zu Squeeze »upgradet«, sollte man die Anleitung von Debian beachten. Das Upgrade lief etwas hakelig, man musste sich mit irgendeinem udev-Kram herumschlagen. Empfehlung: Gleich Squeeze installieren.
Squeeze – Grundkonfiguration
X-Window, Maus, Trackpad, Tastatur
Das Upgrade zerstörte natürlich ;) die Konfiguration des X-Window-Systems, der Bildschirm zeigte nur ein gar grausiges Zucken und brach den Startversuch ab. Nach einigem Rumprobieren gelang es mir, die grafische Oberfläche wieder zum Leuchten zu bringen. Meine funktionierende /etc/X11/xorg.conf kann man in diesem gist betrachten.
Eine »normale« Maus am USB funktioniert wie man es erwarten würde. Beim Trackpad hat man das Problem der zwei fehlenden Maustasten. Aber der »Trick« mit den F11/F12-Tasten als mittlere und rechte Maustaste bei Nutzung des Trackpads aus der Gentoo-Konfiguration funktioniert auch unter Debian, man füge folgenden Code an das Ende der /etc/sysctl.conf ein:
dev/mac_hid/mouse_button2_keycode=87 dev/mac_hid/mouse_button3_keycode=88 dev/mac_hid/mouse_button_emulation=1
Die Tastatur stellte neue Herausforderungen bereit. Bekanntlich liegt die Standardbelegung für des kühlen Terminalh4x0rs Lieblingszeichen wie @ oder | auf der von Linux so genannten »dritten Tastaturebene«, unglücklicherweise ist das voreingestellt auf die rechte Alt-Taste. Schaut man sich die Tastatur eines Powerbook G4 näher an, so stellt man schnell fest, dass eine solche nicht vorhanden ist. Also müssen diese Belegungen auf eine andere Taste umgelegt werden. Nochmal unglücklicherweise haben aktuelle Debians und Ubuntus das Handling der Tastatur geändert, der Trick mit xmodmap-Befehlen, der mit dem Gentoo auch die Rettung war, geht nicht mehr.
Nach einiger Rumwühlerei in der großen Datenhalde des Netzes fand ich den Befehl setxkbmap, der die Belegung der Sondertaste für die dritte Ebene ändern kann:
setxkbmap -option "lv3:lwin_switch"
Es gelang mir aber nicht, diese Einstellung irgendwo permanent zu machen, die Änderung der »in der Literatur« dafür vorgesehenen Datei brachte nicht das gewünschte Ergebnis. Für die beiden Desktop-Umgebungen fluxbox und dwm brachte ich den Befehl in Start-Dateien unter, GNOME bringt eine Einstellmöglichkeit dafür unter Einstellungen – Tastatur mit:
Unter der despektierlichen Bezeichnung »Linke Windows-Taste« versteht GNOME die linke Apfel/Propeller/cmd/Command-Taste neben dem Leerzeichen. Mit dieser Änderung können nun die Sonderzeichen wie ~ | @ (und die Programmier-Klammern) mit der linken Command-Taste an der gewohnten Stelle aufgerufen werden. Das ist zwar ein wenig lästig, wenn unter OS X diese mit Alt geholt werden, aber der regelmäßige Wechsel der Tastaturkürzel erhält die geistige Frische…
Sound
Da die Squeeze-Standardinstallation auf der zwangsweisen Aktivierung des falschen Kernel-Moduls besteht, muss dieser Faux-Pas anschließend manuell korrigiert werden. Die folgenden Befehle, natürlich im Terminal ausgeführt als root, aktivieren den Sound in der aktuellen Sitzung und machen ihn permanent:
rmmod snd_aoa_i2sbus rmmod snd_aoa_soundbus modprobe snd-powermac # permanent speichern: echo snd-powermac >> /etc/modules
Evtl. ist der Sound stumm geschaltet, wenn man nichts hört probiere man mit dem Alsa-Mixer oder der Lautstärkeregelung von GNOME etc. herum.
Der ewige Albtraum: WLAN
Bleibt noch der »Liebling« aller Linux-Powerbook-Problemkinder: WLAN. Da funktioniert natürlich gar nichts einfach so. Der schon oben erwähnte Blogeintrag von HainMD stand hilfreich zur Seite. Nur die dort erwähnten Pakete gibt es unter Squeeze nicht mehr. Also habe ich wie schon unter Gentoo die Firmware für die Broadcom-Karte im Powerbook händig installiert. Ich habe den B43-Legacy-Driver installiert, die anderen Optionen mit der neueren Firmware haben nicht funktioniert. Nach der Installation des b43-fwcutter wurde also, wie in der Anleitung beschrieben folgendes durchgeführt:
export FIRMWARE_INSTALL_DIR="/lib/firmware" wget http://downloads.openwrt.org/sources/wl_apsta-3.130.20.0.o sudo ./b43-fwcutter-013/b43-fwcutter -w "$FIRMWARE_INSTALL_DIR" wl_apsta-3.130.20.0.o
Plug-and-Play ist was anderes. Mit apt-get install wireless-tools wpasupplicant werden dann die notwendigen Pakete installiert. wpa-supplicant ist für die Authentifizierung in verschlüsselten WLANs zuständig und benötigt eine Datei /etc/wpa_supplicant/wpa_supplicant.conf, die bei mir so aussieht:
# This is a network block that connects to any unsecured access point. # We give it a low priority so any defined blocks are preferred. ctrl_interface=/var/run/wpa_supplicant ctrl_interface_group=0 eapol_version=1 ap_scan=1 fast_reauth=1 network={ ssid="VOLLGEHEIM" key_mgmt=WPA-PSK psk="abersowasvongeheim!11!" priority=5 } network={ ssid="" key_mgmt=NONE priority=0 }
Das führt dazu, dass Einbuchen in mein heimisches WLAN VOLLGEHEIM mit dem hinterlegten Passwort (psk) funktioniert, in offene Netze kommt man so auch rein, dafür ist der zweite Eintrag.
Und natürlich muss auch die /etc/network/interfaces vom WLAN wissen:
# This file describes the network interfaces available on your system # and how to activate them. For more information, see interfaces(5). # The loopback network interface auto lo iface lo inet loopback # The primary network interface allow-hotplug eth0 iface eth0 inet dhcp auto wlan0 iface wlan0 inet dhcp wpa_driver wext wpa_conf /etc/wpa_supplicant/wpa_supplicant.conf
Kabel-Ethernet und WLAN holen sich IP per DHCP, das WLAN schaut bei verschlüsselten Netzen nach, ob in wpa_supplicant.conf der Schlüssel hinterlegt ist. Alles nicht schön, aber es funktioniert, und das war dann auch die letzte schlimme Bastelbaustelle.
Noch stets EPIC FAIL: Suspend/Sleep
Auch mit Debian gelang es mir nicht, das Powerbook in den Ruhezustand zu bewegen. Angeblich soll es irgendwie gehen, aber das ist wohl ein Geheimnis, das nur von Druide zu Druide weiter gegeben wird.
Software
Desktop-Umgebungen/Window-Manager
Für die Arbeit mit dem Debian habe ich GNOME, fluxbox und, für die minimalistische Fokussierung auf das Wort und die Aufgabe dwm installiert. KDE könnte man auch installieren, aber ich mag es nicht, weil es zu ressourcenhungrig ist und mich an Windows erinnert.
Die Grafikkarte im Powerbook G4 ist so leistungsfähig, dass man GNOME mit einigen Composite-Desktop-Effekten betreiben kann. Installiert man sich mit GNOME Do einen Quicksilver-Klon und mit Docky ein OSX-Dock-Plagiat dazu, so bekommt man einen Desktop, der sich in Sachen Lieblichkeit und Anmut durchaus mit OSX messen kann, aber auf dieser angejahrten Hardware zackiger agiert:
Das hat natürlich seinen Preis, von den kostbaren 640MB RAM sind nach dem Start von GNOME mit Docky, Do und einem offenen Terminal nur noch 393MB RAM verfügbar. Was für Arbeiten mit einem Browser, gvim als Editor und diversen Terminal-Sessions aber mehr als ausreichend ist. Im Gegensatz zur Arbeit mit Mac OS X Leopard auf dem Powerbook hört man mit dem Linux den Lüfter nur, wenn man sich mit vlc ein Video anschaut.
Alternativ zu GNOME habe ich meinen Lieblings-Desktop fluxbox eingerichtet. Dieser präsentiert sich nicht so opulent wie GNOME, aber noch komfortabel genug. Mit wbar steht auch hier ein Dock-Klon zur Verfügung. Unter Fluxbox bietet die selbe Ausgangssituation (Oberfläche, Do, Dock und ein Terminal) noch satte 494MB RAM.
GNOME und fluxbox nutzen auf den Screenshots die Desktop-Themes von Mint, nach dieser und einer aus dem Netz verschwundenen Anleitung noch unter Lenny eingerichtet. Das ist hübsch und funktioniert ganz gut, der einzige Haken ist, dass sich das Debian nun manchmal (sieht man auf dem fluxbox-Screenshot) als Ubuntu meldet. Keine Ahnung, warum und wieso.
Es geht aber noch ein Spur »minimaler«. dwm ist ein sogenannter »Tiling« Window-Manager, der die Fenster auf virtuellen Desktops, nebeneinander oder »normal« in Fenstern anordnet. Statt einem Dock oder Do benutzt man das Terminal oder dmenu zum Öffnen anderer Anwendungen. Auch damit kann man arbeiten, mit einem offenen Terminal steht mit üppigen 514MB noch fast der gesamte Arbeitsspeicher für die eigentlichen Anwendungen zur Verfügung. Es macht sogar Spaß, damit zu arbeiten, das ist mal etwas ganz anderes als der gewohnte OSX-Desktop. dwm wird in einem zukünftigen Artikel noch einmal gesondert vorgestellt.
Anwendungssoftware
Zum Schluss noch ein paar Software-Empfehlungen.
Wir brauchen natürlich einen Browser. Weil man bei Debian stets gepflegten Wert auf die offene Reinheit des Systems legt, ist Firefox nicht als Firefox dabei, sondern als Iceweasel. Alternativen sind ein Webkit-basierender flotter Browser namens Arora. Und, mein Favorit auf dem System, Opera bietet als einziger Hersteller tatsächlich jedes frische Release als Build für Linux/PowerPC an.
Als Editor benutze ich vim in seiner grafischen Erscheinung gvim. Ruby und Rails lassen sich mit RVM wunderbar installieren. Sonstige notwendige Web-Entwickler-Tools wie Apache, PHP, MySQL und Co. sind auf einem Linux stets leicht erreichbar.
E-Mail liest man mit mutt. Dateimanagement wird natürlich mit dem guten alten Midnight Commander durchgeführt. Conky wird benutzt, um unter fluxbox einige Systeminformationen auf dem Desktop auszugeben. Und für Twitter gibt es Hotot, den man sich leicht selbst kompilieren kann. Alternativ, für wahre Nerds, kann man mit ttytter im Terminal twittern:
Nun steht das mittlerweile fast 7,5 Jahre alte Powerbook G4 also mit seinem frischen Debian da und wird weiter als Unterwegs-Rechner benutzt. Auf manchen Javascript-lastigen Websites im Browser merkt man dem Rechner sein Alter an, aber im Großen und Ganzen kann man damit noch stets arbeiten. Machen wir das also, bis er auseinander fällt ;) bleibt er als Zweitrechner im Einsatz.
16 Kommentare
Claus am 17.02.2011:
Danke für deinen Super Blog. Ich hatte das Glück um 10Euro ein altest Powerbook zu bekommen und habe in den letzten Tagen aufgrund Deiner Anregung ebenfalls Debian installiert. Wirklich genial wie gut das läuft.
Einzige Frimmelei war die wlan Karte. Hier mußte ich, abweichend von Deinem Bericht, einen anderen Treiber verwenden. (broadcom-wl-4.178.10.4.tar.bz2) Aber das wars dann auch.
Bin nun auch stolzer Besitzer eines Linux Powerbooks ;-)
Viele Grüße
Claus
Jens am 17.02.2011:
Klasse Blog. Vielen Dank für die Arbeit, die Du Dir damit gemacht hast.
Ich habe ebenfalls auf einem G4 Powerbook Debian Squeeze installiert. Soweit (und mit Hilfe Deiner Tipps!) läuft das alles ganz schön.
Eins konnte ich noch nicht lösen: Unter Gnome sollte es mit
Unter der Tastaturbelegung habe ich die Option “Verschiedene Optionen zur Koompatibilität\Spezialtasten für Server” aktiviert. Das hat aber leider auch keinen Erfolg gebracht.
Hat sich mit dem Thema schon jemand (erfolgreich) auseinander gesetzt?
Gruß
Jens
Ralf G. am 17.02.2011:
Danke Danke! ;)
@Claus Du hast wahrscheinlich ein neueres/anderes Modell mit einem anderen Chipsatz für WLAN, meines ist das 867MHz 12 Zoll aus dem Jahre 2003.
@Jens Was ist das für eine Taste? “Plus-Plus”?
Umschalten von grafischer Oberfläche auf die Konsole geht mit Ctrl Alt F1, wobei evtl. die “fn” Taste zusätzlich gehalten werden werden muss. Zurück zur grafischen Oberfläche geht es mit Ctrl F7 oder Ctrl F8.
Jens am 17.02.2011:
Arrrgh. Da hätte ich wohl meine Nachricht noch mal lesen sollen… von der Verwendung spitzer Klammern sollte man absehen…
++ ist natürlich gar keine Taste. Was ich meinte ist CTRL ALT F1.
Aber genau das klappt leider bei mir nicht. Die FN-Tast hilft leider auch nicht.
Ich habe probehalber auch mal die voreingestellte 105-Tasten-Tastatur auf Apple-Tastatur geändert. Der Effekt blieb leider der selbe.
Gruß
Jens
Claus am 17.02.2011:
Ja, ich habe ein 15 Zoll PB G4 1,5GHz. Es ist wirklich erstaunlich wie flink und Resourcen schonend dieses Ding arbeitet. Wenn ich da an mein neues Firmennotebook mit 4GB Hauptspeicher und Win7 denke. ;-)
Die letzten Jahre hatte ich wenig mit Linux zu tun, aber es macht echt Spass…
Einzig für youtube habe ich noch keine Lösung. Einen Flash Player für Linux + PPC gibt es wohl nicht.
VG, Claus
Manuel am 09.06.2011:
Hallo,
toller Bericht, sehr unterhaltsam und hilfreich. Habe auch ein PB 867GHz und Debian drauf installiert, jedoch habe ich ein paar Probleme und wollte mal fragen wie das so bei dir aussieht. Ich habe Whezzy Testing installiert, als Update von Squeezy, also Windowmanager nehme ich Gnome.
Da du das gleiche PB hast solltest du auch eine NVidia Karte drin haben, läauft die bei dir ordentlich? Bei mir sagt ein xvinfo dass ich keine Karte installiert habe, hatte versucht die nouveau Treiber zu installieren.
Dann habe ich so Kleinigkeiten wie eine Batterieanzeige die verweigert den Akku zu erkennen und ich bekomme es einfach nicht hin die Temperatur der CPU auslesen zu lassen, wie sind da deine erfahrungen mit?
An den Sound habe ich mich noch nicht dran gemacht, mal sehen wie der läuft. Ich werde jetzt mal vesuchen einen eigene Kernel zu kompilieren, vielleicht kann ich dadurch die Probleme in den Gruff bekommen…
Vielen Dank und viele Grüße,
Manuel
Ralf G. am 09.06.2011:
Bei mir läuft der “nv”-Treiber, das ging eigentlich nach einem kurzen Gefummel problemlos.
Mit der Batterieanzeige haben fast alle Tools ein Problem, weil die Basisinfo dafür beim PowerBook aus /proc/pmu/battery_0 gelesen werden muss, der Standard im Rest der Welt aber nach /proc/acpi/battery guckt.
Manuel am 10.06.2011:
Hallo,
danke für deine schnelle Antwort und den Tipp mit der Batterieanzeige. Dadurch konnte ich jetzt etwas gezielter suchen und bin auf das Tool “gpmudmon-applet” gestoßen, damit klappt es. Leider gibt es das nur im aktuellen Sid (also Unstable) und in Lenny (Debian 5.0 glaub ich) aber man kann es ja manuell installieren. Sieht sogar noch schick aus das ganze :-)
Mit dem Grafiktreiber ist das so ne Sache. Den “nv”-Treiber gibt es nur noch bis Squeeze, im aktuellen Testing ist er nicht mehr enthalten und wird wohl auch nicht mehr weiter unterstützt. Der “nouveau”-Treiber funktioniert aber noch nicht, aber auch so garnicht, ich hoffe das wird sich noch ändern mit der Zeit. Also habe ich jetzt den “nv”-Treiber samt Abhängigkeiten (unter anderem “xorg” und “xserver-xorg-core”) aus Squeeze installiert. Dazu dann das Batterietool aus Sid und den Rest auf Testing laufen, hoffe das Versionsmischmasch wird mir nicht noch irgendwann zum Verhängnis werden :-D Aber nach der “nv”-Installation einfach neu gestartet und siehe da, ohne weiteres Zutun erkennt er meine Karte, habe keine Grafikfehler mehr und ich bekomme jetzt sogar auf “xvinfo” meine gewünschten Infos.
Die Temperaturanzeige habe ich jetzt mal aufgegeben. Den Lüfter habe ich beim (nunmehr sinnlosen) Kernelkompilieren anspringen und laufen hören, also werden schon irgendwie Temperatur und Lüfter geregelt und ich bin beruhigt. Habe aber noch “powernowd” für die dynamische Steuerung des CPU-Takts installiert, scheint gut zu funktionieren und das Book wird nicht ganz so warm im Leerlauf. Für diese Anzeige funktioniert auch tatsächlich das normale gnome-applet…
So, mehr gibt es zu deinem tollen Bericht nicht zu ergänzen. Nochmal Danke für die Hilfe und das Wiederbeleben meines alten Powerbook :-)
Viele Grüße,
Manuel
Manuel am 10.06.2011:
PS: Sorry für die fehlende Struktur, habe nicht mehr dran gedacht, dass die Seite keine einfachen Absätze annimmt…
Ralf G. am 12.06.2011:
Lüftersteuerung sollte das Ding unabhängig vom Betriebssystem machen, wenn ich kompiliere oder Videos gucke springt er immer an.
Das der “nv” im neuen Testing “weg” ist wusste ich nicht, hoffentlich wird es dann jemals wieder einen funktionierenden Grafiktreiber geben.
Frank Hildesheim am 29.08.2011:
“Der “nouveau”-Treiber funktioniert aber noch nicht, aber auch so garnicht, ich hoffe das wird sich noch ändern mit der Zeit.”
Das stimmt so nicht 100%ig. Ich habe Wheezy mit ‘nouveau’ auf einem G4 PowerBook installiert. Das Problem ist der ‘nvidiafb’ Framebuffer, der das Aktivieren des Kernel-Moduls ‘nouveau’ und damit das Erstellen von ‘/dev/dri/card0’ verhindert. Er muss beim Booten deaktiviert werden, dann hat man auch einen schönen, schnellen Grafikkartentreiber, der ruckelfrei auch HD-Videos abspielt. Andernfalls lässt sich Xorg nicht mit dem ‘nouveau’-Treiber starten und es bleibt nur ‘vesa’ übrig.
Nachtrag: Das Kernel-Modul ‘nouveau’ ist nicht zu verwechseln mit dem Xorg-Treiber ‘nouveau’, es ist u.a. die Voraussetzung für ein funktionierendes KMS und DRI.
VG
Frank
Manuel am 11.09.2011:
Hallo Frank,
danke für die Antwort, auch wenn ich sie erst jetzt gesehen habe. Falls du nochmal vorbei schaust kannst du mir vielleicht kurz schreiben wie genau du das bewerkstelligt hast.
Ich habe immerhin geschafft den nvidiafb beim Booten zu deaktivieren (durch Hinzufügen der Zeile append=“video=ofonly” hinter den Initrm Eintrag in der yaboot.conf). Wenn ich aber jetzt den xorgnouveau-Treiber installiere und das Kernel-Modul lade, dann startet mein XServer leider nicht mehr. Das Erstellen einer xorg.conf bringt leider auch nichts.
Vielleicht hast du ein anderes Powerbook G4 als das 12 Zoll 867? Die späteren PBs haben eine andere Nvidia-Karte eingebaut wenn ich mich richtig erinnere…
Danke und viele Grüße,
Manuel
Frank Hildesheim am 14.09.2011:
Hallo Manuel
du mußt append=“video=nvidiafb:off” in die yaboot.conf schreiben, dann ein ‘ybin’ durchführen. Eine funktionierende xorg.conf erstellst du mit ‘X -configure’, dann evtl. diese noch anpassen und nach ‘/etc/X11’ kopieren. Ich habe alle 3D-Sachen darin deaktiviert, da der ‘nouveau-Treiber’ dies noch nicht bei meiner Grafikkarte unterstützt.
Das funktioniert unter Squeeze und unter Wheezy, bei Lenny ist es mit dem ‘nv-Treiber’ nicht nötig, die Zeile in die ‘yaboot.conf’ zu schreiben und ‘ybin’ auszuführen.
Solltest du unter Squeeze die Backports nutzen und u.a. Xorg aktualisieren, installiere den neuen Kernel unbedingt mit (3.0.x), der alte 2.6.xx und das Xorg-Update aus den Backports haben sich bei mir nicht vertragen und ‘nouveau’ ging plötzlich nicht mehr. Ohne Backports-Update geht es und Wheezy ebenfalls.
Bei mir läuft ‘nouveau’ fehlerfrei auf meinem PowerBook G4, es ist ein 17" Notebook mit folgenden techn. Daten:
http://support.apple.com/kb/SP60?viewlocale=de_DE&locale=de_DE
Viel Glück und viele Grüße
Frank
Sebastian am 10.10.2011:
Hallo zusammen,
danke für die Anleitung. Ich habe darauf hin mal Squeeze auf meinem Powerbook G4, 1.6Ghz installiert. Das läuft super, Sound und sogar suspend-to-disk laufen bei mir unter Gnome von Anfang an. Wlan und Tastatur habe ich mit diesem Blog konfiguriert, vielen Dank!
Die Batterie-Anzeige in Gnome habe ich mit dem Laden des Moduls “pmu_battery” in den Griff gekriegt, jetzt zeigt sie den richtigen Stand an.
Leider ist bei mir keine NVidia, sondern eine ATI-Radeon 9600 drin. Hat jemand Erfahrung, wie man hier den besten Treiber installiert? Bei mir ist im Moment xorg-xserver-video-radeon installiert, scheinbar korrekt, aber die Performance ist deutlich schlechter als unter MacOS, z.B. DVDs im Vollbildmodus ruckeln.
Ich hab im Netz auch noch eine scheinbar interessante Alternative zu Debian Squeeze entdeckt: MintPPC. Das probier ich vielleicht auch mal aus.
Grüße, Sebastian
Frank Hildesheim am 12.10.2011:
Hallo Sebastian
das sollte in deiner xorg.conf u.a. drin sein:
Section “Device”
Identifier “Grafikkarte”
Driver “radeon”
Option “EnablePageFlip” “on”
Option “AccelMethod” “EXA”
EndSection
Section “Extensions”
Option “Composite” “Enable”
EndSection
Was sagt denn ein ‘xvinfo’? Wird deine Karte angezeigt bzw. unterstützt?
VG
Frank
Ruedi am 12.12.2011:
Hallo
ich bin neu bei Linux und verstehe oft nur Bahnhof hier :-)
Ich habe das Problem, dass auf meinem Powerbook G4 die Grafik sehr langsam ist.
Schon das Verschieben von Fenstern läuft nicht flüssig.
Das man da etwas tun kann, glaube ich den anderen Beiträgen entnehmen zu können.
Ich habe es nur nicht begriffen, eben Bahnhof :-)
Habt Ihr einen Tip für einen Linux – Neuling?
Rechner:
Powerbook G4
1,67 MHz
Grafikkarte: ATI Mobility Radeon 9600 M10
Betriebssystem: Ubuntu 10.04
Ja, ich weiss, dies ist ein Debian Forum, aber bin da grad drübergestolpert.
Gruss, Ruedi