Da sind wir also wieder mal. Wer mir auf Twitter folgt wird wissen, dass ich ja nicht »weg« war aus dem Netz, sondern in erster Linie in kurzen Worten problematisiert habe und eine gewisse, nach nunmehr fast 8 Jahren seit der Eröffnung meines ersten Blogs »das Netzbuch« eigentlich auch durchaus normale Blogmüdigkeit sich breit machte.
140 Zeichen sich aber irgendwie doch nicht genug für mein mitunter ausgeprägtes Mitteilungsbedürfnis. Letztens habe ich mal wieder festgestellt, wie praktisch es ist, in eigenen richtigen Texten von "vergangenen re:publicas":http://www.uninformation.org/tag/republica zu schmökern. Von damals, vor den großen Twitter-Kriegen, als man noch gebloggt hat. ;)
Nun also die III. Inkarnation, mal wieder unter einer neuen Domain und einem neuen, der "II. Inkarnation":http://www.uninformation.org/ angelehnten Namen: »Der Uninformat«.
Dieses Mal gibt es kein irgendwie geartetes dann doch nicht einzuhaltendes Konzept. Ich werde einfach konträr zu der von Social-Media-Beratern und anderen, vorwiegend in den sterbenden Strukturen des Papierjournalismus beheimateten Relevanzfaschisten verkündeten Weisheit »oh oh oh oh, Du musst Deine fokussierte Nische finden damit Du relevant bist beim Bloggen, Baby« wild ins Blaue hinein schreiben.
Hinter den Kulissen arbeitet ein renoviertes Multi-Blog-System in Rails. Das Rumeiern mit Systemen wie Textpattern und dem damit verbundenen ständigen unversionierten Rumfrickeln in Textareas halte ich in keinster Weise für zeitgemäße Web-Entwicklung, das musste alles weg. Mein diesbezügliches Blog- und Tool-Universum ist nun komplett PHP-frei.
Da mein Blog auch immer mein technisches Spielzeug ist und war, habe ich hier mal ein bisschen was reingehauen, was HTML5 und Webfonts angeht, mehr dazu in einem späteren Beitrag. Mir ist klar, dass es Probleme in 10 Jahre alten Windows-Schleudern mit pixeliger Schriftdarstellung geben könnte, aber ich probiere einfach mal und schaue, was so an Echo kommt. ;)
Auf ein neues, mal schauen ob und was dieses Mal dabei heraus kommt.
Dieses Bloggen gegen alle angeblich so feststehenden Regeln scheint sich zu einer wahren Epidemie auszuwachsen ;) ..
Im Ernst: Ich mache das auch schon seit Längerem. Lustigerweise ist auch mein aktuelles Projekt die dritte Auflage meiner Blogbemühungen. Ich freue mich, wieder einen Mitstreiter mehr gefunden zu haben, der, wie man oben liest, in etwa die gleiche Herangehensweise hat wie ich (und viele andere), die das Bloggen auf diese Art und Weise wieder für sich zurück erobert haben.
Viel Spaß im dritten (Blogger)Leben und: Es lebe die Anarchie (zumindest in Bezug auf das Bloggen) .. :)
re:publica mal wieder! 2010 sieht die vierte Ausgabe, und wie "bei den bisherigen drei":http://www.uninformation.org/tag/republica bin ich auch dieses Mal dabei. Wie Peter Glaser zur Eröffnung anmerkte: »Was ist das Netz anderes als ein Ofenloch, in dem das Feuer glüht?« Genau. Und manchmal muss man auch hin, um mit den anderen um eben jenes Feuer zu tanzen.
!/images/republica10-2.jpg!
Wie gesagt, Netzlegende Peter Glaser eröffnet die Veranstaltung mit ein paar warmen »Meta-Worten«, die man "in seinem Blog vollständig nachlesen kann":http://blog.stuttgarter-zeitung.de/netzkolumne/2010/04/14/die-digitale-faszination-vom-leben-auf-dem-achten-kontinent/.
Interessant fand ich Glasers Gedanken, dass unser Leben im Internet nach dem »Klubprinzip« organisiert ist. Die Klubs heißen Facebook, iTunes oder Twitter. In Afrika soll es Gegenden geben, da spielen Musiker in Käfigen mit den Instrumenten, die sie dort vorfinden. Scheint so, dass wir in der Mehrheit genau so agieren.
Nichtsdestotrotz ist das Netz für Glaser »der beste Ort, an dem man heute sein kann.« Damit das so bleibt, müssen die Zugänge für die Nicht-Nerds, den »Rest«, also 90% aller Menschen, einfacher werden. Menschen interessieren sich nicht für Technik, sondern für andere Menschen.
Ein Beispiel dafür aus dem »prallen Leben« ist das Projekt "22 Pop":http://www.geeksugar.com/22-Pop-Typewriter-Sends-E-mail-454509, in dem eine mechanische Schreibmaschine für nicht-Computer-Menschen zu einer E-Mail-Versende-Maschine umgebaut wurde.
Nun also drei Tage re:publica vor der Brust. Auch wenn ich das Echo der Art »Öhhh-bääh, da sind ja nur die Netz-Masturbateure mit den iPhones versammelt« wohl vernehme, mir gefällt es bis jetzt wieder und ich bin gespannt auf die »restlichen« Tage.
Der Vortrag von "Jeff Jarvis":http://www.buzzmachine.com/ war einer der bisherigen (dieser Artikel wurde am Ende des zweiten Tags geschrieben) Höhepunkte.
Jarvis referierte das "schon in einem Blog-Eintrag ausgearbeitete »German Paradoxon«":http://www.buzzmachine.com/2010/02/11/the-german-privacy-paradox/ aus. Sein amerikanisches Erstaunen über das splitternackte Erscheinen gemischter Sauna-Besatzungen auf der einen, aber fürchterliche Aufregung über Dinge wie Google Streeview auf der anderen Seite, verleitete ihn zu der Behauptung: Deutsche interessieren sich für »Privacy«, aber diese gilt nicht für die »Private Parts«.
Nach einigen Ausführungen über die unterschiedlichen Ausprägungen von »Privatsphäre« in unterschiedlichen Gesellschaften forderte Jarvis, dass wir das Internet als öffentlichen Raum garantieren müssen. Ein Verbot für Google Streetmap, wie es deutsche Dorfbürgermeister und andere lokale Potentaten fordern, wäre nur ein Anfang, am Ende dieser Verbotskette stände ein eingeschränkter öffentlicher Raum, in dem auch Du und ich keine Bilder mehr machen dürften, um diese z.B. im Blog unter die Leute zu bringen.
Deshalb bedarf es einer »Grundrechtecharte für den Cyberspace«, deren eigentümliche Wortwahl (wer sagt in diesem Jahrtausend schon noch »Cyberspace«) natürlich deren Verwurzelung in der legendären "»Cyberspace Declaration Of Independance«":http://www.ibiblio.org/netchange/hotstuff/barlow.html von John Perry Barlow aus dem Jahre 1996 geschuldet ist. Jeff Jarvis´ Deklaration fordert (abgetippt von seinen Vortragsfolien):
Wir haben das Recht auf Vernetzung.
Wir haben das Recht zu Reden.
Wir haben das Recht uns zu versammeln.
Wir haben das Recht zu handeln.
Wir haben das Recht auf Kontrolle über unsere Daten.
Wir haben das Recht auf unsere eigene Identität.
Was öffentlich ist, ist ein öffentliches Gut.
Alle Bits sind gleich geschaffen. (Damit meint er »Netzneutralität«, RG.)
Das Internet sollte offen sein.
Donnernder Applaus für den sympathischen Professor aus den USA.
Die "re:publica-Website hat ein Interview mit Jeff Jarvis":http://re-publica.de/10/2010/04/15/interviews-peter-kruse-peter-sunde-david-sasaki-und-jeff-jarvis/ und "eine kurze Zusammenfassung":http://re-publica.de/10/2010/04/14/jeff-jarvis-das-deutsche-privatsphare-paradox/. Nicht "allen hat es gefallen, aber gerade bei dem Text":http://meedia.de/nc/details-topstory/article/die-web-worthlsen-des-jeff-jarvis_100027414.html hat die very german Angst aus der Abteilung »Medienkonzerne« die Tastatur geführt.
Die "re-publica":http://www.re-publica.de/10/ hat in ihrer vierten Auflage langsam das Problem, das auch die letzten Ausgaben des CCC-Congress zur Hölle gemacht hatte: Es wird zu voll. Aus 700 Besuchern 2007 sind mittlerweile 2.500 geworden, gerade die kleinen Räume platzen aus allen Nähten und es geht dort zu Beginn der Veranstaltungen zu wie bei der Eröffnung von Elektronik-Discountern in Berlin. Da ich irgendwann bei einem der letzten Congresse für mich festgelegt habe, dass kein Vortrag es wert ist, wie ein Pendler in der U-Bahn von Tokyo zu stehen, musste ich auf einige mich thematisch interessierende Vorträge verzichten.
Am Morgen ging es in die Rotlichtatmosphäre des »Quatsch Comedy Club«, wo Geert Lovink über »Radical Critique Of Free Culture« reden sollte. Leider war der Vortrag nur eine kommentierte Übersicht über die Projekte seines "»Institute Of Network Cultures":http://www.networkcultures.org und eine Literaturübersicht zu Netzkultur-Pessimisten von Frank Schirrmacher über Nicholas Carr bis hin zum notorischen Jaron Lanier. Etwas enttäuschend, da konnte auch "San Precario":http://www.sanprecario.info/, der Schutzpatron der Digitalen Bohème, nichts mehr raus reißen.
"Bre Pettis":http://www.brepettis.com/ stellte den "»MakerBot«":http://www.makerbot.com/ vor, einen schon vom Congress bekannten 3D-Drucker. Das Dingen ist eine Art programmierbarer Heißklebestift, der in der Lage ist, dreidimensionale Objekte aus Plastik zu erstellen. Durchaus beeindruckend, "was damit alles hergestellt wird":http://www.flickr.com/search/?q=Makerbot&w=all&s=int, wie z.B. der MP3-Player in den Zeitläuften angemessener Handgranetenform auf dem Bild. Nach dem Vortrag konnte ich das Dingen mal aus der Nähe bei der Arbeit betrachten. Da fehlt nicht mehr viel, und bald können wir dreidimensionale Objekte genaus einfach »ausdrucken« wie ein Dokument auf ein Blatt Papier.
Mittags sprach Daniel Schmitt über "Wikileaks":http://wikileaks.org/, die seit dem Irak-Video neulich fast jedermann bekannte Plattform für das Befreien von irgendwen aus irgendwelchen Interessen vor der Öffentlichkeit verborgenen Dokumenten, dem sogenannten »Whistleblowen«. Der Vortrag ähnelte ein wenig einem Verkaufsvortrag mit Slogans wie »your premier supplier for fresh documents«. Wikileaks wurde als »Partner« der etablierten Medien angepriesen, dort könne man Dokumente sicher ablegen, die sonst vielleicht zu einer Redaktionsdurchsuchung führen könnten. "Das Interview mit Daniel Schmitt aus der Berliner Morgenpost":http://www.morgenpost.de/web-wissen/article1292409/Wikileaks-Geheimnisverrat-aus-Prinzip.html erzählt im Grunde das, was auch im Vortrag gesagt wurde.
Zum Abschluss gab es noch eine Diskussionsveranstaltung der Fußballblogger. Die Profivereine tun sich noch ein wenig schwer, die Blogs als »richtige« Medien anzuerkennen, der Umgang mit den Emporkömmlingen aus dem Web ist, je nach Verein, sehr unterschiedlich und reicht von totaler Ignoranz bis hin zu vorsichtiger Partnerschaft.
Und zwischendurch trifft man neue und alte Netzbekannte und schimpft über das langsame WLAN, also wie immer auf Veranstaltungen dieser Art.
["Foto: Kalkscheune bei der rp10 von alice_c":http://www.flickr.com/photos/alice_c/4530087767/]
Da ist sie auch schon wieder Geschichte, die "re:publica 2010":http://re-publica.de/10/. Und weil die re:publica immer größer wird und »everyone a publisher« ist, gibt es im Anschluss eine wahrhaft exorbitante Flut von Rückblicken, Analysen und Schmähschriften aller Art zu lesen, zu hören und zu schauen. Durch dieses ergiebige digitale Konvolut habe ich mich, bedingt durch das nach drei Tagen fast schon logische postkonferenzielle Aufmerksamkeitsdefizit, noch nicht mal ansatzweise durchgewühlt.
Auch am dritten Tag gab es überraschenderweise noch Vorträge zu sehen und zu hören. Deren Besuch war leider nicht nur von individuellen Interessen, sondern auch durch schnöde Verfügbarkeit von Raum gesteuert. So landete man mitunter in Sessions, in die man eigentlich gar nicht wollte, aber trotzdem rein ging, weil dort die Verfügbarkeit von Plätzen lockte.
»Jean Luc und die Singularität vorm falschen Fenster« eröffnete meinen Session-Reigen an Tag 3. In der Gegenwart leben heisst, die Zukunft vergangener Zeiten zu erleben, und diese Session wollte, thematisch anknüpfend an den "»Think Tank« Atoms and Bits":http://atomsandbits.net/ unter Rückblick auf Zukunftsvisionen vergangener Zeiten sollten Visionen für unser Leben in der technischen und gesellschaftlichen Zukunft ausgearbeitet werden. Neue Formen der Arbeit wie Coworking und die durch das Internet gegebene Unabhängigkeit der Arbeit vom großen Raum »Firma« wurden darunter verstanden. Die Diskussion drehte sich um diese, in meinen Augen für den klangvollen Titel voller lockender Utopien eher gegenwärtigen allzu konkreten Themen, ich hätte mir mehr »Vision« (fliegende Autos, nahrungssynthetisierende Realweltdrucker und anderen utopischen Kram) gewünscht. Nichtsdestotrotz gab das Stündchen durchaus Denkanstöße und "eine Literaturlist zum Thema »Zukunftsvisionen«":http://inselnderunordnung.blogspot.com/2010/04/einfuhrende-literatur-zum-thema.html.
["Foto: Miriam Meckel bei der rp10 von Mario Sixtus":http://www.flickr.com/photos/sixtus/4528366475/]
Danach ging es in den großen Saal, zum Vortrag von Miriam Meckel. Die allenthalben darüber zu lesende getwitterte Begeisterung kann ich leider überhaupt nicht teilen, viel mehr begannen mich ihre in einem furiosen Wortschwall viel zu ausufernden Ausführungen über die im Grunde recht banale Tatsache, dass menschliches Verhalten dann am besten ist, wenn es nicht vorhersehbar ist, recht schnell zu langweilen.
Um »Maptivism«, also Aktivismus mit Hilfe von Karten und Geodaten, ging es beim Vortrag von "Christian Kreutz":http://www.crisscrossed.net/. Dabei wurden verschiedene Projekte vorgestellt, die mit Hilfe im Netz verfügbarer Karten und Daten ein Hilfsmittel bei der Verfolgung sozialer Anliegen aller Art zur Verfügung stellen. Ein schönes Beispiel dafür ist "»Frankfurt gestalten«":http://www.frankfurt-gestalten.de/, ein »hyperlokales« Portal hinunter auf Straßenebene, wo mit auf die Karte gemappten Daten lokale Entscheidungen und Geschehnisse transparent gemacht und zu »bürgerlicher Partizipation« eingeladen werden soll. »Hyperlocal« ist eh das nächste große Ding, sagen alle. ;) Sachen aus diesem Bereich werden wir in den nächsten Jahren einige sehen, und daraus wird ein Druck entstehen an die »öffentlichen Hände«, die Daten dafür rauszurücken, Stichwort »OpenData«.
Um das ominöse »Leistungsschutzrecht«, das die Verlage der sterbenden Medienkonzerne in ihren glitzernden Glaspalästen gerne vom Staat als Geschenkle hätten, ging es beim Diskussionspanel unter dem schönen Titel »Let’s screw up the entire Internet to save newspapers«. Die "einführende Mindmap des Moderators Matthias Spielkamp ist bei irights.info verfügbar":http://irights.info/blog/arbeit2.0/2010/04/16/mindmap-zum-leistungsschutzrecht/. Irritierend war für mich bereits die erste Prämisse, die mit dem vereinnahmenden »Wir« als Metaargument behauptete, das System der Verlage, Medienhäuser und Verleger, dass die selbsternannte »Vierte Gewalt« aka Medienlandschaft in Deutschland ausmacht, sei an sich schon einmal als wünschens- und erhaltenswert zu betrachten. Das sehe ich z.B. nicht so, ich wäre da mal vorsichtig mit dem dauernden »Wir«.
Die Diskussion war recht kurzweilig, krankte aber daran, dass es keinen Befürworter des Leistungsschutzrechts auf der Bühne gab. Und natürlich an der simplen Tatsache, dass "man über das Leistungsschutzrecht außer einer nebulösen Absichtserklärung aus dem schwarz-gelben Koalitionsvertrag und einiger polemischer Auftritte seiner Befürworter aus dem Hause Springer nicht sonderlich viel Konkretes weiß":http://www.heise.de/newsticker/meldung/Schlagabtausch-zwischen-Axel-Springer-und-Google-941187.html. Ergebnis gab es eigentlich keins. Alles Beta.
["Foto: Diskutanten beim Freiheits-Panel bei der rp10 von bosch_hh":http://www.flickr.com/photos/bosch_hh/4528946396/]
Zum Abschluß musste man sich bei der Diskussion »Kann denn Freiheit grenzenlos sein?« über die, wie der Name schon andeutet, Grenzen der Freiheit im Internet, erst einmal tüchtig aufregen. Die Veranstaltung wurde von einer Horde SPDler heimgesucht, deren Partei, ich sage nur »Otto-Katalog« und begeisterte Mittäterschaft am »Zensursula-Komplex«, in den letzten Jahren nicht unbedingt für eine Politk stand, die im Zweifel primär für die Freiheit einsteht. Argumentativ wollte die geballte sozialdemokratische Wir-Weisheit uns erzählen, »wir« (schon wieder!) hätten uns als Gesellschaft darauf geeinigt, dass es Inhalte gäbe, die »wir nicht sehen wollen«, und dass diese deshalb aus dem Internet weg müssten, oder zumindest vor unseren deutschen Wir-Augen verborgen werden müssten. Auch der staunende Moderator konnte sich an diese Übereinkunft des sozialdemokratischen Über-Wir mit der Gesellschaft über unerwünschte Inhalte nicht so recht erinnern.
"plomlompom":http://www.plomlompom.de/ übernahm die Rolle des Verteidigers der totalen Freiheit im Netz und mahnte Ausbau von Kompetenz im Umgang mit dem Medium Internet als erfolgsversprechendere Alternative zu einer typisch sozialdemokratischen Verbotsorgie an. Herrlich, wie die Befürworter von Zensur und Kontrolle in polemische und stammtischeske Tiraden abglitten und plomlompom trotzdem ruhig auf seinen Standpunkt beharrte. Eine lehrreiche Veranstaltung, nicht wg. der Erkenntnistiefe bezüglich des Themas (auch Beta), sondern eher wg. der diskursiven Natur des »Wir«.
Und was bleibt als Fazit? Wir stecken mittendrin in der Revolution, Erkenntnisse über deren Natur und Richtung müssen deshalb naturgemäß immer vorläufig sein. Diesen Status der andauernden Entwicklung inmitten einer großen sozialen, ökonomischen und politischen Vorläufigkeit kann man wohl am besten als »Alles Beta, Baby« beschreiben. »Nowhere« ist so gesehen wohl nur die Beta-Phase von »Everywhere«.
Die fachliche Dimension mit der Jagd nach der Erkenntnis ist aber natürlich nur ein Aspekt, der andere ist das »social« sein mit allerlei Netzbekanntschaften im Rahmen einer solchen Konferenz. Und so hat es dem Autor dieser Zeilen auch bei der vierten Ausgabe eine Menge Spaß gemacht, die drei Tage vergingen im Fluge. Deshalb sage ich "Danke":http://www.netzpolitik.org/2010/republica-2010-danke/ und "Danke":http://www.spreeblick.com/2009/04/07/review-meine-republica-nachlese/, ein Riesen-Kompliment an alle »Macher«. Die Woche im April 2011 für rp11 ist schon vorgemerkt. ;)